Über Vorbeugen mit und Verbeugen vor Sendi
Der kleine Elefant hat entdeckt, dass es zur A-Seite auch eine B-Seite gibt. Dieses Mal erstmalig wird auch die B-Seite gespielt: In Anknüpfung an den vorherigen Blog-Beitrag mache ich weiter, wo ich aufgehört hatte. Mit Sendi!
Sendi als Ausrichtungsgöttin ist in der perfekten Vorbeuge – wie auf dem Startbild zu sehen. Die Vorbeuge, egal ob stehend oder sitzend, kann jedoch nicht geübt werden. Man muss dieses Asana hinnehmen wie es kommt. Keine Vorbeuge gleicht der des Vortages. Man kann sie allerdings dann gut, wenn die Geisteshaltung mit der Ausrichtung in Einklang ist. Sendi steht deswegen perfekt in der Vorbeuge, weil genau sie deren Eigenschaften vollkommen erfüllt: demütig, zuvorkommend, sich in den Dienst anderer stellend. Selten habe ich einen Menschen erlebt, der mehr über das Leben reflektiert und Yoga nicht nur auf der Matte lebt, sondern uneingeschränkt ins Leben überträgt.
Es gibt viele Blogs und Berichte, die sachlich sind, und ich freue mich mit Leidenschaft, den Weg des Lernens zu gehen. Meine Beiträge sind persönlich und reichen bis zum Seelen-Striptease. Wie erlebe ich Yoga, eine Jahrtausende alte Philosophie, und wie kann ich Yoga aktuell in meinem Leben umsetzen? Wir verbinden uns mit dem Leben, mit den Mitmenschen und anderen Lebewesen. Es ist der Tanz der Moleküle.
Mein vorheriger Blogbeitrag sollte Sendi nicht als ellbogenkämpfende Kämpferin um einen Mattenplatz darstellen. Es war schließlich meine Matte, die plötzlich falsch lag. Hätte ich Sendi meine tageswidrigen Umstände gebeichtet, wäre sie wohl die erste gewesen, die mir Verständnis entgegengebracht hätte. Aber ich gab ihr keine Chance, und so diente der von uns beiden gleichermaßen gesehene „Sonnenplatz“ dazu, dass wir uns kennenlernen mussten – und uns seither stets in Ehrlichkeit und mit offenen liebevollen Herzen begegnen.
Bleibt zu hoffen, dass Sendi eine feste Yogastunde in egal welchem Yogastudio annimmt, und ich bald noch mehr von ihr lernen kann.
Mir bleibt eine Vorbeuge: Füße geflext, Oberschenkel in Innenrotation, mit geradestem Rücken und gekipptem Becken ohne Ziel nach vorne zu kommen. Unperfekt und meiner Tagesverfassung entsprechend. Meine Verbeugung vor Sendi ist tiefer als mein Körper es zeigen kann.