Kintsugi oder Fröhliche Weihnachten
Kintsugi – so nennt sich die Kunstform aus Japan, Risse in Keramik mit Gold zu füllen. Je mehr Risse, desto wertvoller also.
Und wer von uns hat denn keinen Sprung in der Schüssel und streckt nicht sein gebrochenes Herz entgegen, auf dass es mit Gold gefüllt werde?
Vielleicht ist genau diese Weihnacht unser Gold. Vielleicht ist der Kitt das einander Verzeihen. Wir alle sind aufeinander angewiesen, auf Freundlichkeit, Rücksicht und Hilfe. Diese Weihnachten gibt es nur im kleinsten Kreis. Im kleinsten Kreis, in dem wir uns so gut kennen mit all unseren Macken, in dem wir in unsere Reaktion und Kommunikationsmuster stolpern, und so schnell aneinander geraten. Eine Familie ist ein Staat im Staat mit eigenen Regeln und Gesetzen. Ihre Abhängigkeitsverhältnisse haben uns oft in die Knie gezwungen – gezwungen zu gefallen und letztendlich konditioniert werden. Und jetzt ist plötzlich nichts mehr wie es einmal war. Wir sind uns nicht mehr selbstverständlich. Eine andere Qualität kommt ans Licht. Wir kommen zusammen und lernen im Kleinen das Spiel fürs Große, da draußen. Diese Zeiten bergen so große Chancen. Ein großes Stück Veränderung – und wir dürfen die andere Seite der Medaille betrachten. Vielleicht sieht die momentane Erfahrung auf den ersten Blick nicht glücksverheißend aus. Trotzdem kann sie sich hoffentlich doch noch verankern. Wir dürfen beim Gestalten dabei sein.
Wenn alles zusammenstürzt, dann können wir auch alles neu errichten – von der Basis auf. Und die Basis ist in diesen Zeiten sicher das Personal in der Kranken- und Altenpflege. An allen Ecken fehlt es an helfenden Händen, und auch an der Honorierung. Andere hingegen können ihren Beruf gar nicht mehr ausführen und sehen mit Bangen in die Zukunft. Lasst uns uns gegenseitig unterstützen, die Zeit dafür ist günstig.
Und so wurde der kleine Weihnachts-Yoga-Elefant in diesem Jahr wieder von der talentierten
Heike Hummel (@houseofhummel) entworfen, und allein durch seine Entstehung konnte wenigstens ein Selbständiger ein bisschen unterstützt werden. Macht bitte weiter mit so viel gegenseitiger Unterstützung wie in diesem Jahr! Wir konnten so viele neue Werte ins uns entstehen lassen, dass wir diese Triebe jetzt nicht im Wachstum kappen dürfen. Tut es für Eure Gastronomie, Eure Künstler, Eure Gesundheitsstätten und Quellen der Freude! Das ist Weihnachten! Warum nicht 365 Tage im Jahr Herzenswärme, Licht, Geborgenheit und Liebe geben?
Für Eure Treue bedanke ich mich aus tiefstem Herzen und wünsche Euch im wahrsten Sinne des Wortes fröhliche Weihnachten. The bright side of life ist überall zu entdecken!
Für das Jahr 2021 wünsche ich Euch allen einen fetten Elefanten – einen ziemlich vernaschten und wohlgeratenen Ganesha, der Euch alle Hindernisse aus dem Weg räumt oder auf den Ruinen einen neuen Prunkbau aufstellt!