Yoga ohne Dogmen – gibt es! Der Traum vom Yogalehrer kann sich verwirklichen lassen.
Wie soll denn das jetzt nur funktionieren? Ein Yoga Teacher Training, kurz YTT – also eine Yogalehrerausbildung. In diesen Zeiten? Braucht man in diesen Tagen dafür nicht sogar noch eine Zusatzausbildung als Medientechniker? Wann werden wir uns in allen drei Dimensionen wieder erleben können? Zu einer Yogalehrerausbildung gehört dazu, dass man lernt, Körper auszulesen, ein Gefühl dafür zu bekommt, den Unterricht an eine Gruppe anzupassen – so etwas bekommt man doch nur mit, wenn man live interagiert?! Körpersprache, feine Signale, Vertrauen auf beiden Seiten (Schüler und Lehrer) können noch besser nach einiger Zeit des Unterrichtens erkannt werden.
Aber es gibt sie mittlerweile: etliche Online-Ausbildungen. Und auch das scheint besser zu klappen als man erwarten könnte. Zumindest wenn sie dann nur komplett online sind und nicht mit einer einer halben Mannschaft auf der Matte und der anderen Hälfte im Online-Format agiert. Bei den Hybrid-Ausbildungen wird die Online-Hälfte meist ignoriert, wie mir berichtet wurde. Und so toll ich Yogaklassen und auch manche Specials online finde, ein YTT ist für mich ist nur in Fleisch, Blut und Herz vorstellbar.
Viele Yogaschulen können natürlich besser kalkulieren, wenn sie Ausbildungen anbieten und somit ist jeder angehende Yogalehrer als Zielgruppe heiß begehrt. Dennoch habe ich den Eindruck, dass es in dieser Branche recht ehrlich zugeht. Wenn ihr noch nicht lange genug Yoga praktiziert habt oder der vorwiegende Stil des Yogastudios Euch nicht liegt, dann werdet ihr auch eine Absage bekommen beziehungsweise noch etwas vertröstet werden. Und glaubt dieser Meinung von außen: Studenten, die am Schluss unglücklich sind, helfen niemanden, am wenigsten sich selbst. Einer Ausbildung geht oftmals der Wunsch voraus, einfach nur tiefer in die Materie einzutauchen, ohne selbst jemals unterrichten zu wollen. Meist kommt es doch anders als erwartet, und der Weg fängt erst da an, wo man vorher glaubte, er höre auf. Eine Yogalehrerausbildung gehört mit zur Persönlichkeitsbildung, auch wenn ihr den letzten Schritt selbst tun müsst. Dieser Schritt, der erfordert, allen Mut zu bündeln – doch mehr wachsen kann man nicht. Das Yogastudio selbst macht euch auch nicht zu Yogalehrern. Ihr seid es schon durch Eure Persönlichkeit und bekommt Handwerkszeug dafür angereicht. Es gilt generell: Bildung ist eine Holschuld, keine Bringschuld. Trotzdem müsst ihr euch in Hände begeben und vertrauen, dass die Inhalte gut rübergebracht werden und ihr euch wohl fühlt.
Ein Yogastudio, dem ich sämtliche Kompetenzen zuschreibe, ist das Vinyasa Yoga Sindelfingen unter Leitung von Roberta. Das Studio liegt gleich in der Nähe vom Breuningerland Sindelfingen. Bitte entschuldigt wieder einen kleinen Ausflug in meine Vergangenheit. Aber gefühlt bin ich im Breuningerland Sindelfingen aufgewachsen. Weit über das zugelassene Alter von zwölf Jahren musste ich auf dem hölzernen Seehund beim Kinderfriseur Platz nehmen. Der Kinderfriseur war deutlich günstiger als der Friseur für Erwachsene. Und die Seehund-Sitze waren eine einsehbare Zone ohne Sichtschutz. Allen Blicken war ich also ausgeliefert und die Panik, dass gleich ein Mitschüler vorbeikommen würde, war riesig. Eine demütigende Erfahrung! Genauso gibt es aber auch schöne Erinnerungen an diesen Ort. Und heute wäre wohl manch einer froh, er dürfte sich auf einen hölzernen Seehund setzen – Hauptsache Friseur!
Nur ein paar Schritte weiter und mit ein paar Parkplätzen vor dem Haus findet sich das Vinyasa Yoga Sindelfingen Studio. Sindelfingen ist von Stuttgart Mitte aus in gut fünfzehn Minuten erreichbar. In Stuttgart einen Parkplatz zu finden würde vermutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als die Strecke nach Sindelfingen zu fahren. Natürlich kommt man aber auch prima und schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Sindelfingen.
Der Slogan des Studios ist „Yoga ohne Dogmen“. Was ist damit wohl gemeint? Machen die kein echtes Yoga? Gibt es unechtes Yoga? Bedeutet es, dass die anderen Yogastudios einem sagen, was man denken, fühlen, essen und wählen soll? Ich habe Roberta gefragt. Sie selbst praktiziert Yoga seit 2005. Als ich 2005 hörte, war mein erstes Gefühl, „ach – erst seit ein paar Jahren?!“. Aber wenn das Leben schneller passiert als man gucken kann, kann es ja zumindest nicht langweilig gewesen sein!
Robertas Studio feiert dieses Jahr 10-jähriges Jubiläum. Roberta ist leidenschaftliche Triathletin – doch in der ersten Yogastunde kam sie in der Vorbeuge nicht mit den Händen bis zu den Knien. Das kommt vielleicht nicht nur mir bekannt vor! Das ist der erste Fakt, der Roberta zu einer Lehrerin mit Empathie macht! Wie abschreckend ist es, wenn der Yogalehrer aus dem Genre Tanz kommt und seit Jahrzehnten die Beine hinter dem Kopf binden kann. Auf was für eine andere Idee sollte man da kommen als ungenügend zu sein oder nicht genug zu tun? Die Geschichte, dass man sich seinen Weg erarbeitet hat mit sämtlichen Hindernissen, macht viel mehr Mut! Roberta kennt sich besonders gut mit Menschen aus, die Sport machen. Es heißt ja, Sport sei gesund – aber wer für eine Sportart brennt, macht diese eine bis zum Sanktnimmerleins-Tag. Dann kann Sport sehr einseitig für den Körper sein. Aber selbst wenn ihr Jahrzehnte auf der Couch gesessen seid, könnt und solltet ihr Yoga ausprobieren. Egal wie alt ihr seid – das wäre dann nach meinem eigenen Beispiel. Yoga ist für alle! Mehr als wachsen kann man schließlich nicht. Und Roberta und ihr Team bringen das nötige Einfühlungsvermögen dafür mit.
Als ich damals nicht zu den Knien kam, meinte meine damalige Liaison, „Geh doch ins Yoga“. Ich stand dann auch tatsächlich vor einem Yogastudio in Stuttgart, und ein Mann mit weißen Haremshosen winkte mich mit seinem erleuchteten Blick herein. Ich nahm Reißaus. Im ersten Moment dachte ich, „bitte nicht so etwas Indisches, bitte keine Räucherstäbchen oder Gesänge.“ Ich wollte doch nur den Boden mit den Händen erreichen, am liebsten binnen einer Woche! Eindrücke und auch Ziele, die sich im Lauf der Zeit sehr gewandelt haben! Ich musste jetzt auch tief graben, um meine fast verdrängten Erinnerungen hervorzuholen. Eine Freundin erzählte mir neulich entsetzt, dass alle nach ihrer Yogastunde „Shanti, Shanti“ gesungen hätten, und sie da wohl nie wieder hingehen werde. „Na, hoffentlich haben sie Shanti Shanti gesungen“ antwortete ich. Aber wenn man mit der Absicht kommt, sich nur einfach ein bisschen zu dehnen und etwas für seinen Körper zu tun, ist das natürlich befremdlich.
Erst der Slogan von Roberta machte mir wieder bewusst, wie Yoga im ersten Eindruck wirken kann. Es ist für Yoga keine Grundvoraussetzung, esoterisch und spirituell zu sein. Vielleicht wird es ein Weg werden, vielleicht dauert er Jahrzehnte, vielleicht bleibt es bei dem Gefühl, sich einfach nur in seinem Zuhause, also unter der eigenen Haut, ein bisschen besser zu fühlen oder dem Alltag besser Stand zu halten. Vielleicht bleibt die Spiritualität dabei, einfach nur eine gute Intention zu setzen. Auf wissenschaftlicher Ebene wird heute ja bereits erklärt, was die Inder schon vor tausend Jahren wussten: Ein glücklicher Mindset ist 99 Prozent der Miete. Genau das ist Robertas Denkweise: Den Schüler dort abzuholen wo er sich gerade befindet. Keiner wird zum Mantra-Singen gezwungen. Keinem wird gesagt, wie man sich fühlen soll oder auf welchem Energie-Level man jetzt steht. Sie vertraut dem Weg, und alles wird sich so platzieren, wie es sein soll oder vorgesehen ist.
Es entbrennt im Moment eine Diskussion, ob wir im Westen uns Yoga vielleicht kulturell angeeignet haben. Nein, es sollte seint, dass Yoga von Indien zu uns kommt! Vom anderen Klima bis zum anderen Tagesablauf ist es aber auch in Ordnung, Yoga auf unsere westlichen Bedingungen zu adaptieren, und ein Samen Yoga ist besser als gar kein Yoga. Ein Samen ist der Anfang einer ganzen Welt! Kritisch wird das Ganze vielleicht, wenn sich jemand seinen Yogastil patentieren lässt – denn in der Neuzeit hat sicherlich keiner Yoga erfunden.
Ein paar Male war ich bei Roberta und ihrem Team, und kann versichern: sie machen echtes Yoga! Und es darf auch Spaß machen! In ihrer Yogalehrer-Ausbildung, werden alle Inhalte vermittelt, und die reichen schließlich von Anatomie über Sequencing bis hin zur Philosophie. Genau deswegen macht Yogalehrer-Sein ja auch so Spaß – weil es außer vielfältig, auch ganzheitlich ist. Roberta hat höchste Ansprüche, das beste Handwerkszeug anzureichen. Und für jeden entwickelt sich daraus im Lauf der Zeit das eigene Bastel-Set. Der Inhaltsstoff wird aufgeteilt unter mehreren Dozenten, mit dabei ist die wunderbare Simone aus dem Team des Vinyasa Yoga Sindelfingen und zum Beispiel Moritz Ulrich für den Philosophie-Part an Bord. Wohl kein Lehrer auf der Welt kann diese Materie verständlicher erklären als er! Soweit es die Situation zulässt, findet diese Ausbildung über 200 Stunden auch nicht über den Bildschirm, sondern im Nahkontakt unter allen Sicherheitsvorkehrungen statt – bis September sollten echte Kontakte ja wieder möglich sein. Ausbildungen sind immer zu kurz, aber das Leben bleibt einem schließlich als ständiger Lehrmeister getreu an den Fersen kleben. Als Highlight ist noch eine Intensivwoche für euch in den Bergen in einem wundervollen Hotel dabei.
Apropos, Roberta ist eine der wenigen unter den Yogalehrenden, die sich niemals über die Umstände beschwert haben, die das Virus mit sich brachte. Sondern sie machte immer das Beste daraus und ging als gutes Beispiel voraus. Für mich, aus Schülersicht, auch endlich mal eine Ruheoase, aus der ich schöpfen konnte – und das tat Not. Roberta ist ein Fels in der Brandung! Aber für den Fall der Fälle: in der Aufbau-Yogalehrerausbildung ist auch gleich ein Modul dabei, wie man online unterrichtet. Klasse! Das können wir auch nach der Pandemie so oder so gut gebrauchen! Die Interessensgruppen, gerade wenn man etwas über den Tellerrand anbietet, lassen sich landesweit viel besser bündeln. Und ganz ehrlich: das alte Normal, so wie es mal war, wird es vielleicht gar nicht mehr geben. Vielleicht ist es vorausschauend, gleich bei den Reformatoren dabei zu sein. In der ersten Reihe des Gestaltens.
Eine Aufbauausbildung wird nochmals separat 300 Stunden beinhalten, so dass man am Schluss mit 500 beneidenswerten Stunden glänzen kann. Natürlich verbessert das die Job-Chancen, aber das Wissen kann einem auch keiner mehr nehmen. Anatomie geht in der Aufbauausbildung nochmals tiefer ins Detail – und glaubt mir, am liebsten möchte man nach einem Yoga Teacher Training so oder so am liebsten anfangen, Medizin zu studieren. Ihr bekommt ein Persönlichkeitscoaching, und die wundervolle Kirbanu wird in Stimme und im Chanten coachen – um nur ein paar Highlights herauszugreifen.
Und wenn ich dann noch die Preise mit anderen Ausbildungen vergleiche, sind die Kosten wirklich mehr als fair. Wahlweise gibt es auch noch Module, die ergänzend zur Ausbildung sinnvoll sind, die aber auch ohne das YTT buchbar sind. Ratet mal, wo ihr mich ganz oft finden werdet?
Alle weitere Fragen zur Ausbildung beantwortet Euch Roberta am 31.01.21 um 12.00 Uhr über Zoom! Ihr könnt Euch per E-Mail anmelden, mehr Infos hier einsehen. Oder wenn der Termin nicht passend ist, bekommt Ihr bestimmt auch nochmal einen anderen angeboten.
Und außerdem: Wenn Ihr schon mit dem Gedanken spielt, eine Yogalehrer-Ausbildung zu machen, ist es so oder so längst um Euch geschehen!