The Karma Project – und ein kleiner Urlaub in Aussicht
The Karma Project … for the hope and the joy.
Unbeabsichtigt hatte ich in meinem letzten Beitrag einen Cliffhanger gebastelt. Erinnert ihr Euch, wie mich lange vor meinen ersten Yoga-Schritten ein gutaussehender Herr in sein Yogastudio gewunken hatte, ich aber Reißaus nahm, weil er mir vom Menschsein schon zu weit entfernt schien, dafür aber das Erleuchtetsein in Person? Wie ich später herausgefunden hatte, war das Mario Esposito. Jahre später wurde er mein Yogalehrer. Man sollte sich viel öfter unangestrengt zurücklehnen – der Weg ist ohnehin vorgegeben. Der Weg kommt, ob man sich Sorgen macht oder auch nicht – das Leben passiert eben.
Bevor ich mich zu Mario wagte, war ich zuerst Schülerin bei seiner Frau. Susi. Bei ihr fing ich mit meiner Yogapraxis an, einmal pro Woche. Einmal pro Woche reicht doch, wenn der Körper Dehnung und Kraft erfährt?! Ach, seht selbst, wohin Euch die Reise führt!
Mittlerweile bin ich Schülerin bei beiden, und beide sind meine langjährigsten Yogalehrer.
Allein die Unterschiedlichkeit von Susi und Mario deckt schon ein ganzes Spektrum zum Thema Yoga ab. Das Modell von Shiva und Shakti lässt sich nicht besser verbildlichen als an diesem Paar. Mario bildet seit Jahren selbst Yogalehrer aus, freut sich über jede philosophische Frage, die seinen Weg kreuzt. und nimmt sich leidenschaftlich Zeit für die Antwort. Mir ist im Yoga niemand mit einem umfänglicheren Wissen begegnet, er ist der Philsosophie-Gott in Person. Aber er faselt nicht einfach sein Wissen daher, sondern bindet immer auch seine Erfahrung und Reflektion mit ein. Während normale Jugendliche Urzeitkrebse herangezüchtet haben, die als Gadget dem Yps-Heft beilagen, machte Mario erste Erfahrungen in Richtung Samadi. Mario fühlt sich im Hatha-Stil zu Hause – dem längeren Anhalten von Asanas, Genauigkeit in der Durchführung.
Susi hingegen ist eher im Vinyasa-Stil beheimatet, hat aber auch Ausbildungen in Yogatherapie und als Masseurin. Alles fing bei ihr vor gut zwei Jahrzehnten an mit einer Ayurveda-Ausbildung – die Wissenschaft der Gesunderhaltung, Prophylaxe und der Traumpartner von Yoga. Susi ist also ein Tausendsassa und eine Frohnatur, sie sprüht vor Ideen – da kommt kaum einer hinterher.
Aber der Funkenflug in Form von Susi und die Genauigkeit von Mario haben sich nicht nur im Leben, sondern auch als Gründer von „The Karma Project“ zusammengefunden. Das Karma Project (ich erspare mir und Euch jetzt bei den weiteren Erwähnungen das „the“) ist weit vor dem ersten Lockdown gegründet worden.
Das Karma Project bündelt sämtliche Themen zu Yoga und darüber hinaus: Einzelunterricht, Firmenyoga, Yogareisen, Yogaretreats (auch online), Yogafestivals (wenn wieder machbar), Ernährungsberatung, Engagement von Gastlehrern für spezielle Themen und Workshops, Philosophiekurse, Weiterbildungen, Bewegungstherapie, Massagen – und auch nur mal ein Ohr haben, wenn der Schuh drückt. Erfahrungsgemäß lösen sich ja die meisten Probleme, wenn nur endlich mal jemand zuhört, auch ohne Rat oder Zuspruch im Gepäck zu haben. Vor allem darf Yoga als Betrachtungsweise des Lebens beim Karma Project über den Suppenteller hinaus blicken.
Das Karma Project hat bis jetzt noch nicht richtig sein Potential entfalten können – was natürlich daran liegt, dass man in diesen Zeiten vieles nicht realisieren darf. Aber in einigen Belangen war der Lockdown auch ein Booster.
So gibt es bereits einen Stundenplan von Online-Yogaklassen auf Spendenbasis:
Fit mit Kids mit Susi (Anmeldung per E-Mail)
Montags, 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr
Yogatherapie mit Susi (Anmeldung per E-Mail)
Montags, 18.00 Uhr bis 19.30 Uhr
Hatha Yoga mit Mario (Anmeldung per E-Mail)
Dienstags, 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr
Yogatherapie mit Susi (Anmeldung per E-Mail)
Mittwochs, 9.30 Uhr bis 11.00 Uhr
Haṭha Yoga mit Mario (Anmeldung per E-Mail)
Mittwochs, 18.30 Uhr bis 20.00 Uhr
Yoga Morning Glow mit Kati (Anmeldung per E-Mail)
Freitags, 8.00 Uhr bis 9.00 Uhr
Vinyasa Yoga für Geübte mit Susi (Anmeldung per E-Mail)
Samstags, 10.00 Uhr bis 11.30 Uhr
Bei Interesse bekommt Ihr alle Links für für die Teilnahme über Zoom zugesandt. Für Susi und Mario sind diese Spendeneinnahmen die Lebensgrundlage. Für mich, die sich inmitten meiner großen Lehrer freitags früh einreihen darf, nicht. Nichtsdestotrotz sammle auch ich Spenden ein – die ich aber eins zu eins einem wohltätigen Zweck zukommen lasse, monatlich wechselnd.
Doch immer mehr fallen uns allen die eigenen vier Wände auf den Kopf, die Auszeit am Meer lässt auf sich warten, eine Umarmung täte uns gut – und dass sich mal jemand überhaupt auch um uns kümmert. Das tun wir gerade meistens ja nicht einmal selber. Alles im Außen ist wichtiger und mit höheren Prioritäten versehen als wir selbst. Ständig hechten wir dem schlechten Gewissen hinterher, Rabenmütter zu sein, schlechte Freunde, miese Nachbarn, ungeduldige Angestellte oder Chefs. An uns selbst verschwenden wir dabei keinen Gedanken, und so kommt die Selbstfürsorge zu kurz. Selbstfürsorge hört sich auch so ein bisschen nach Egotrip an, und lieber legen wir der Hauskatze noch ein Petersilienblättchen auf ihr Futter als dass wir uns drei tiefe Atemzüge gönnen. Für die Selbstfürsorge, die sogar zur Selbstliebe heranwachsen könnte, reicht aber meistens ein kleiner Funke, und wir können wieder aus der ganzen Fülle schöpfen. Sind wir ausgeglichen, strahlt das auf unsere Umwelt aus, und allen ist damit gedient. Immer wieder das Außen zu gießen mit Wasser aus einem leckenden Tank, lässt unsere Energie-Ressourcen natürlich schnell zur Neige gehen. Die Stimme, dass wir uns etwas Gutes tun sollen, muss aber sehr laut werden und an uns gerichtet sein. Eine Schulter zum Anlehnen, ein guter Freund fehlt gerade. Kinder vermissen den Kontakt zu Gleichaltrigen. Wir verzweifeln im Home-Schooling, weil wir die Lehrer nicht ersetzen können, aber müssen. Die Legosteine unter den Füßen spüren wir nicht mal mehr, so dick ist die Hornhaut schon. Die Möbel sind jetzt schon zum x-ten Mal verschoben worden.
Susi hat die Not der Zeit erkannt, auch Yogalehrern geht es schließlich nicht anders. Genau deswegen bietet Susi jetzt eine kleine Auszeit an: den Sukha-Home-Retreat. Sukha bedeutet: das Freudvolle, die Leichtigkeit. Das Gegenteil „dukkha“ ist das schwer zu Ertragende, der leckende Tank. Um in unserer Balance zu bleiben, und da das Leben gerade eher die Eigenschaften von dukkha mit sich bringt, brauchen wir einen freudvollen Ausblick – ein bisschen mehr Leichtigkeit, einen Sonnenschein, der die Kraft hat, alle dunklen Wolken aufzulösen. Wir lernen und hören in der Yogapraxis so oft die Worte Disziplin und Stabilität, aber wer bringt uns das Fliegen bei? In Zeiten, in denen es keine Sicherheit, Verlässlichkeit und Planbarkeit gibt – das Leben dennoch passiert, ob wir uns sorgen oder nicht – sollten wir auch wissen, wie wir unsere Flügel ausbreiten können, um auch das Ungewisse mit Genuss zu überfliegen. Mehr als das Jetzt gibt es nicht. Wir brauchen mehr Vogelmütter als Fluglehrer – Rabenmütter mit eingeschlossen (der Begriff ist leider negativ besetzt, aber wer Raben beobachtet hat, kommt zu anderen Erkenntnissen) –, die unsere Sichtweise erweitern und uns weit hinaus segeln lassen und unsere Erfahrungen selbst machen lassen.
Am Sonntag, den 07. Februar 2021, beginnt das Sukha-Home-Retreat über sieben Tage verteilt. Ihr bekommt jeden Tag eine kleine Überraschung in Form eines circa 30-minütigen Videos. Und das kennen wir doch: meistens interessiert sich gerade mal ein Familienmitglied für Yoga und ist dann über Stunden von der Familie weggesperrt vor einem Monitor. Bei Susis Videos sind sicherlich auch Yogaflows dabei, bestimmt auch ayurvedische Praktiken, die einfachst in den Alltag umzusetzen sind. Aber ein paar Videos lassen sich auch als ganze Familie von klein bis groß verwirklichen. Die Videos werden on-demand angereicht werden (on-demand ist ein neuer Begriff, der sich in Corona-Zeiten etabliert hat und bedeutet, dass ein Video aufgenommen wird, Ihr es aber abrufen könnt, wann es Euch in den Kram passt). Zu neugierig wäre ich ja jetzt auch, was die Videos beinhalten werden: Bewegung, Rezepte, Körperpflege, Kriyas, Wellness? Überraschungen werden auf jeden Fall dabei sein, und viel Unerwartetes sowie das eine oder andere Geheimnis wird gelüftet.
Ein paar Termine sind fest. Termine, zu denen Susi live auf dem Monitor sein wird und bei denen auch jeder seine Fragen direkt loswerden kann. Das ist Sonntag, der 07.02.2021, von 14.00 bis ca. 17.00 (eventuell auch etwas länger). Genauso wie die Termine mit den Gastlehrerinnen Judith Benitz am Dienstag, den 09.02.2021 von 18.00 bis 19.00 und am Abschlusstag, Samstag, den 13.02.2021 von 10.00 bis 11.00 mit Ela Narjes. Auf diese beiden Stunden bin ich besonders neugierig, weil ich jetzt schon weiß, dass ich diese Angebote noch nie in meine Yogapraxis eingebunden habe. In regelmäßigen Abständen sollte man sowieso immer etwas Neues machen. Ein bisschen mehr Informationen gibt es natürlich auch auf The Karma Project. Anmelden könnt Ihr Euch wieder auch hierfür über Susis E-Mail.
Und weil wir alle verschiedene Bedürfnisse haben, geht Susi individuell auf Euch ein. Ihr bekommt bei Anmeldung einen Fragebogen, der natürlich keine ärztliche Diagnose ersetzt, aber schon mal eine Einschätzung Eurer Konstitution (Dosha) vermittelt.
Als ich Susi fragte, welchen Betrag sie für den Retreat nimmt, bin ich fast aus dem Meditationssitz gekippt: da hatte ich mir die branchenüblichen 179 Euro vorgestellt. Die erste Ziffer könnt Ihr schon mal streichen. Auch für 179 Euro hätte man bestimmt mehr Gegenwert bekommen. Mit den nun verbleibenden 79 Euro erst recht. Wenn Eure Familienmitglieder mitmachen wollen, kosten sie auch nichts extra. Es handelt sich bei dem Retreat um einen Corona-Sonderpreis, das Susi die Bedürfnisse und Nöte dieser Zeit natürlich selbst nur zu gut kennt.
Dieser Retreat bringt den Sonnenschein in die eigenen Wände – eine kleine Abwechslung, einen kleinen Urlaub für Haut und Haar, Körper, Geist und Herz.
Danke Susi!
… for the hope and the joy.