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Über den Wolken

20. Mai 2018On the mat Standard

Stuttgart ist schön! Als Kind auf einem Dorf aufgewachsen, war es das Größte, im Auto meiner Eltern auf der Rückbank zu sitzen und in den Kessel abwärts zu fahren. Die Straßenlaternen und die Leuchtreklame haben mich fasziniert. Die Stadt hat geleuchtet und geglitzert. Zum Glück gab es fast jedes Wochenende einen Anlass, nach Stuttgart zu fahren: Verwandtschaftsbesuche, die Kosmetiksitzungen meiner Mutter, Kulturevents, Shopping am langen Samstag, den Freundschafts-Eisbecher genießen im Mövenpick am kleinen Schloßplatz und und und…

Und bei all meiner Liebe zum Leben in der Natur und der Verbundenheit dazu, meine Heimatstadt Stuttgart nimmt einen großen Platz in meinem Herzen ein. Und wenn der gemeine Schwabe doch noch so einen schlechten Ruf geniesst, Stuttgart ist die Wurzel des Pioniergeistes, besonders im Architekturbereich. Die Bauhaussiedlung hat dem zweiten Weltkrieg getrotzt, und wir haben den Fernsehturm. Den ersten seiner Art. Der allererste in Stahlbetonbauweise, knapp 217 Meter hoch, 1956 eröffnet. Erst nach ihm sind alle anderen Fernsehtürme in Deutschland in dieser Bauweise errichtet worden.

Was das alles mit Yoga zu tun hat? Energie fließt immer nach oben, und so durfte auch ich neulich im Fernsehturm ganz nach oben – um dort in luftiger Höhe mit einem Perspektivenwechsel eine wunderschöne Yogastunde zu genießen. Endlich! Als ob jemand meinen Wunsch erhört hätte. Oben auf dem Wahrzeichen von Stuttgart!

Vor einiger Zeit bei einem London-Besuch und Abklappern der dortigen Sehenswürdigkeiten entdeckte ich, dass man in dieser Stadt auf „the Shard“, wie sich ein hohes, verspiegeltes Gebäude nennt, Yoga machen könnte. Sofort schaute ich im Internet nach und stellte per E-Mail meine Frage, was das denn kosten würde. Gut, ich muss zugeben, ich habe nach einer Einzelstunde gefragt. Das Angebot, das ich erhielt, war jenseits der tausend Pfund. Ob die wohl extra einen meiner sensationellen Yogalehrer aus dem Stuttgarter Raum deswegen einfliegen würden? Das Projekt war damit jedenfalls für mich beendet.

Aber dass nun Yoga in meiner Stadt auf der Plattform in 144 Metern Höhe angeboten wird, war ja noch viel besser. Und das für einen humanen Preis von 22 Euro plus 7 Euro Aufzugsfahrt. Mein Social-Media-Kanal ist für mich derzeit mein bester Yoga-Manager. Diesen brauche ich nämlich, um überhaupt noch zu wissen, wo ich wann mit meiner Matte zu sein habe. Ein Freudenschrei entfuhr mir als ich den Event entdeckte.

Veranstalter dieser Aktion ist das Yogaloft Stuttgart. Das Yogaloft ist natürlich selbst ein Studio, das man unbedingt kennen muss. Zwischen den Hinterhöfen im Stuttgarter Westen eingebettet, ist es mit viel Liebe auf zwei Etagen gestaltet worden. Die obere Etage ist etwas ungewöhnlich, da sie L-förmig verläuft, und an dem einen Ausläufer der Yogalehrer nicht mehr frontal einzusehen ist. Genau diese Ecke scheint aber sehr beliebt zu sein, da sich hier doch überdurchschnittlich viele Yoginis und Yogins aufhalten. Ecken und Kanten sind ja immer willkommen.

In der oberen Etage steht zudem noch die schönste Ganesha-Statue aller Zeiten. Dieser Ganesha ist der Grund, warum ich doch gerne immer die Erste im Studio bin – dann kann ich nämlich mit meinem Lieblingsgott noch in Ruhe eine Runde schmusen.

Das Yogaloft hat noch eine weitere Filiale in Waiblingen, in der ich noch nicht war. Die Betreiberinnen der beiden Yogalofts heißen Sibylle und Britta. Zu Britta habe ich es bis heute leider noch in keine Stunde geschafft, dafür eine ganz andere besondere Begegnung mit ihr gehabt. Kurz vor Weihnachten treffe ich mich mit meiner Freundin und ihren beiden Kindern – diese dürfen sich dann etwas von mir wünschen. Selbst Geschenke aussuchen zu dürfen, ist sicherlich die beste Lösung, wenn man sich nicht in die Welt der Barbies und Lego Ninjagos reindenken kann. Bei diesem Shoppingrundgang entdeckte meine Freundin einen Salz- und Pfefferstreuer in türkisen Verlaufsfarben. Sie hätte das Set gerne gehabt. Leider zu teuer. Am selben Nachmittag habe ich noch im Alleingang auf den kleinen Flohmarkt im Yogaloft kurz reingeschaut. Und was hat Britta verkauft? Genau diesen Salz- und Pfefferstreuer in türkisen Verlaufsfarben. Für meine Freundin habe ich das Set erworben. Da soll noch einer sagen, es gäbe keine Zufälle!

Sibylle war die Gastgeberin dieses Mal auf dem Fernsehturm. Ihre Erscheinung liegt irgendwo zwischen Squaw und Waldfee, und das herzlichste aller Lachen bricht aus ihr immer wieder raus. Keiner kommt an dieser guten Laune vorbei, ohne sich nicht anstecken zu lassen.

Und so sehr hätte ich mir an diesem Montag Abend auf dem Fernsehturm einen goldenen Sonnenuntergang gewünscht – aber meine Wunschfee braucht hin und wieder Urlaub. Unten stehend, war die obere Hälfte des Fernsehturms nicht mehr erkennbar und in weißen Dunst eingehüllt.

Oben auf der Plattform, wo die Yogaklasse stattfand, war auch nur Zuckerwatte zu erkennen. Die einzelen Schlieren der Wolkenformationen und Nebelschwaden zogen mit einer Affengeschwindigkeit vorbei, die unten so nicht erkennbar war. Und so musste ich mich von Sibylles Lachen retten lassen. Sie hatte es sich auch anders gewünscht. Wir lachten gegenseitig.

Und nachdem für Sibylle die Herausforderung in ihrem L-förmigen Studio im Stuttgarter Westen keine mehr ist, war nun die Anordnung der über zwanzig Teilnehmer ringförmig um die Mitte des Aufzuges im Fernsehturm herum – spannend. Anscheinend habe nur ich mir wieder mal den Kopf für den Yogalehrer zerbrochen. Es war nämlich kein Problem. Yogalehrer sind heimlich, überall und schweben durch den Raum. Und siehe da, als wir Garudasana (die Adlerposition) machten, lichteten sich die weißen Vorhänge, und die grünen Wälder offenbarten sich. Diese Vogelperspektive ist unerreichbar. Und so flog und schwebte ich in meiner Yogastunde dahin!

Wie oft nehme ich mir zum Herzen, dass der Raum des Yogas keine Rolle spielt und die Reise ins Innere geht. Aber wie oft zeigt mir die Praxis, dass ungewöhnliche Umgebung nochmal extra verstärkend wirken kann. In Verbindung mit der Natur zu stehen weitet das Gefühl von Unbegrenztheit.

Danke liebes Yogaloft! Es war jede Sekunde wert!

Für alle Yogis, die auch Turmfalken und Garudas sein wollen: es gibt noch zwei weitere Termine auf dem Stuttgarter Fernsehturm, und an einem davon sind noch Plätze frei. Für Montag, den 09.07.2018 ab 18.45 h könnt Ihr Euch anmelden bei hello@yogaloft.de

So sieht Stuttgarts Fernsehturm in rosaroten Wölkchen gehüllt aus.

So sieht Stuttgarts Fernsehturm in rosaroten Wölkchen gehüllt aus.

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